Es war ein Tag wie jeder andere. Ruhig und friedlich im Kelutral der Matsu'tah. Die Tsahik des Stammes war gerade mit einem Verwundeten beschäftigt, der sich bei einer Jagd verletzt hatte. Einer ihrer Heiler half ihr dabei.
Es wurde nichts Außergewöhnliches berichtet. Alles wie immer.
Plötzlich kam einer der Rah'kus, von denen manche als Späher agieren, angelaufen und wollte dringendst ins Eyktanutral zum Clanführer des Stammes. Die Wachen die links und rechts des Eingangs stationiert waren, ließen ihn nicht vorbei. Dieser musste erst einmal die Situation den Wachen schildern, damit diese die Dringlichkeit in seiner Mission erkannten.
Als diese ihn nun endlich zum Eyktan durch ließen, verbeugte er sich vor ihm und wollte sogleich loslegen. Der amtierende Clanführer beruhigte den aufgeregten jungen Na'vi erst einmal. Als sich dieser junge Mann wieder gefasst hatte, fing er an ruhig zu sprechen.
„Ma Eyktan, ich habe dir eine wichtige Nachricht zu überbringen“, begann er. Der Eyktan machte eine Handbewegung, die unmissverständlich darauf hin deutete, dass der Späher sprechen könne. „Es ist etwas Schlimmes geschehen. Die Jäger der Neyn'uks sind bis in unser Gebiet vorgedrungen, haben unsere Männer gemordet und unsere Beute geraubt!“, berichtete der Mann aufgelöst und schwer atmend. Der Eyktan stand auf und hielt dem Na'vi die Hand auf die Schulter. „Irayo“, sagte er ruhig.
Dann ließ er den A'tnah zu sich rufen und befahl ihm, seine Truppen bereit zu machen, damit sie gegen die Neyn'uks vorgehen konnten und „die armen Seelen unserer Brüder und Schwestern rächen können“.
Der A'tnah verbeugte sich gehorsam und trat weg. Er mobilisierte seine Truppen und war auf dem Weg in das Gebiet der Neyn'uks. Er wollte den Krieg, seine Brüder und Schwestern mussten gerächt werden, da war er fester Ansicht.
Der Krieg war kurz vor dem Ausbrechen, aber ob es noch so weit kommen würde, lag allein in Eywas Händen.
Dies wurde vom Inneren des Matsu'tah Clans berichtet.
Es war die Hungersnot ausgebrochen. Schon viele Monate lang war die Nahrung knapp. Die Ritis waren nicht auffindbar. Die Hauptnahrungsquelle der Neyn'uks war wie in ausgetrocknetes Wasserloch.
Der Eyktan des Stammes war total verzweifelt. Er wusste nicht was er tun sollte.
Als die Hungersnot unerträglich wurde und schon ein paar Opfer gefordert hatte, beschloss er schweren Herzens, dass die Txau'nog und die Noute aus schwärmen und überall nach Essen suchen sollten.
Als diese kleine Truppe unterwegs war stießen sie bis in das Gebiet der Matsu'tah, der angrenzende Clan, vor und jagten dort. Plötzlich kam eine Truppe feindlicher Krieger auf sie zu und die Neyn'uks sahen sich gezwungen, diese aus dem Weg zu schaffen. Als sie dann bis an die Lagerstätte der Beute herankamen, in der die Matsu'tah Nahrung aufbewahrten, waren sie einfach zu ausgehungert, als dass sie hätten widerstehen können. Sie schlichen sich unauffällig heran und aßen etwas davon.
Für die Stammesangehörigen des Geistervolkes war es Notwehr, dass sie so gehandelt hatten. Es war keine andere Möglichkeit gewesen, sie hatten richtig gehandelt.
Als die Neyn'uks zurück in ihrem Lager waren, erzählten sie alles und verstauten das Erbeutete.
Es war für den Eyktan klar, dass es wahrscheinlich zum Krieg kommen würde deswegen. Er ließ seine Truppen aufrüsten und befahl, dass alles Essen, das irgendwie herangeschafft werden konnte, den Truppen größtenteils zur Verfügung gestellt werde. Diese mussten ja die meiste Kraft haben – für den Krieg.
Ob es dazu letzten endlich kommen würde, lag allein in Eywas Händen.
Dies wird aus der Sicht der Neyn'uk berichtet.